„Eine Stiftung für unser Kloster
Unser Kloster in Polling ist voller Leben: die katholische Pfarrei Hl Kreuz hat hier ihr Pfarrbüro und
Räume für Veranstaltungen, daneben betreibt die Kinderhilfe Oberland den integrativen Hort. Der
Verein Palliahome mit seinem SAPV Team hat hier seine Büros, der Hospizverein Pfaffenwinkel mit
der ambulanten Einsatzleitung ist vor kurzem von Bernried nach Polling umgezogen. Und im zweiten
Stock befindet sich seit über 10 Jahren das Stationäre Hospiz Pfaffenwinkel. Überdies gibt es einige
Mieter und natürlich unsere Ordensschwestern: Sr. Walburga, Sr. Gabriela und Sr. Raphaela.
„Wir können unsere Augen vor der Realität ja nicht verschließen“, so Schwester Raphaela,
„irgendwann wird es hier keine Schwestern mehr geben.“ Das Mutterhaus in Donauwörth ist von
ähnlichen Sorgen geplagt, wie viele andere Klöster in unserer Umgebung.
Die Schwestern in Polling haben sich in Abstimmung mit dem Mutterhaus in Donauwörth und Priorin
Sr. Teresa entschieden, eine Stiftung zu gründen. Sie wollen, dass im Pollinger Kloster alles so bleibt,
wie es jetzt ist. Eine überwiegend soziale und kirchliche Nutzung der Klosterimmobilie soll im Sinne
der Schwestern dauerhaft gesichert werden, auch wenn es sie selbst bzw. den Orden in Polling
irgendwann einmal nicht mehr geben wird. Die dafür ins Leben gerufene Kirchenstiftung St.
Dominikus übernimmt die Verwaltung und den Erhalt des Klosters, abgesichert durch das
Stiftungsvermögen. Im Stiftungsrat sind die maßgeblichen Intuitionen des Ortes: Pfarrer Weber für
die katholische Kirche, Sr. Teresa für das Mutterhaus in Donauwörth, Sr. Raphaela für den Orden
vor Ort, ein Vertreter des Ordinariats aus Augsburg, Hr. Schneiderling für den Hospizverein und
Bürgermeisterin Betz für die politische Gemeinde. Sr. Raphaela freut sich jetzt schon über die
Entlastung, die Mieter sind froh, ob der Planungssicherheit und langfristige Perspektive.
Wenn man die Schwierigkeiten und Probleme in manch anderem Klosterdorf mitverfolgt, dann
können wir uns in Polling sehr glücklich schätzen, dass „unsere“ Schwestern sich zu diesem Schritt
entschlossen haben. Wir können das gesamte Projekt als Dorfgemeinschaft mittragen, zum Beispiel
über die bereits erfolgte Patenschaft der Obstbäume im Klostergarten oder auch mit einer
Zustiftung, wobei es hier noch die eine oder andere bürokratische Hürde zu nehmen gibt.
Unser Kloster in Polling ist voller Leben und Wirken im Sinne des Ordens der Dominikanerinnen. Das
Vermächtnis und der Auftrag von Sr. Walburga, Sr. Gabriela und Sr. Raphaela ist, dass wir gemeinsam
dafür sorgen, dass es auch so bleibt.“

 

Felicitas Betz