Wenn nach langen dunklen Tagen die Sonne wieder scheint, beginnt unser Herz sich zu öffnen. Ein fröhliches Lied auf den Lippen, neue Ideen und Mut, sie anzugehen. Türen werden aufgemacht und ein Vorschuss an Vertrauen investiert. Gott, mach unsere Herzen wieder hell und lass uns mutig aufeinander zugehen.
Mit Jesus in die Wüste gehen kann bedeuten: in die Stille gehen, es mit mir selber aushalten, von nichts abgelenkt werden, mir Versuchungen im Leben bewusst werden.
Aber auch: Jesus erleben, seine Nähe, seine Kraft und seine Hilfe. ER ist meine Oase. Ich kann mich für das Gute entscheiden.
„Niemand zündet eine Leuchte an und stellt sie in einen versteckten Winkel oder unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, damit alle, die eintreten, das Licht sehen. Die Leuchte des Leibes ist dein Auge. Wenn dein Auge gesund ist, dann ist dein ganzer Leib hell. Wenn es aber krank ist, dann ist auch dein Leib finster. Achte also darauf, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist! Wenn nun dein ganzer Leib hell ist und nichts Finsteres in ihm ist, dann wird er ganz hell sein, wie wenn die Leuchte dich mit ihrem Strahl bescheint.“ Lk 11,33-36
Manchmal sind die „Fenster“ meiner Seele schmutzig. Es ist, als ob einer Dreckbatzen auf sie werfen würde. Ich benenne sie: Dreckbatzen des Zweifels an Gottes Liebe, des Misstrauens, der Lüge, der Enttäuschung… Sie verdunkeln meine „Seelenfenster“ und das Licht kann nicht so gut herein.
Gott, hilf mir, meine Seelenfenster sauber zu halten, damit dein Licht in mir wirken kann. Deine Liebe ist das beste Reinigungsmittel dafür. Danke!
Am ersten Sonntag im Monat (als Besinnungstag) und auch zwischendrin gibt es für uns Schwestern immer wieder eine feste Zeit für die Anbetung vor Jesus in der Eucharistie. Doch manchmal denke ich: Eigentlich müsste ich noch dies und jenes tun, anstatt hier vor der ausgesetzten Hostie zu sitzen. Und manchmal geschieht es, da setze ich mich selber ihm aus und lasse mich anschauen. Danach spüre ich, dass diese Zeit doch kostbarer für mich war, als wenn ich diese und jene Arbeit fertigmachen hätte können. „Herr, du schaust mich an und ich schaue dich an und tanke Kraft. Danke!“
Ein winziger Marienkäfer krabbelt auf einem Akazienzweig in der großen Stadt Lahore in Pakistan herum. Sekundenschnell könnte ihn ein Vogel zum Frühstück verzehren. Aber er versteckt sich nicht ängstlich unter einem Blatt. Er krabbelt einfach herum, sucht vielleicht nach etwas Fressbarem und scheint sich umzuschauen, was es hier so alles gibt.
Er weiß nicht, dass Gott für ihn sorgt. Aber ich bin sicher, Er achtet auf die kleinste Kreatur, die er geschaffen hat und freut sich darüber. Der kleine Marienkäfer erfrischt auch unser Herz, wenn wir ihn so anblicken. Er ist ein Zeugnis für die Schöpferfreude unseres Gottes, der auch die kleinsten Lebewesen gemacht und sie auch so schön gestaltet hat.
Wer sich an den kleinen Dingen freuen kann, muss nicht immer nach den größeren Geschenken Ausschau halten, sondern freut sich so wie dieser Käfer, „Blatt für Blatt“ wahrzunehmen, und nimmt sein Leben an.