Ein Fürst gibt ein großes Fest. Viele wichtige Menschen sind eingeladen. Es beginnt zu regnen und vor der Toreinfahrt bildet sich eine große Pfütze. Als ein vornehm gekleideter Herr aus seinem Wagen steigt, rutscht er aus und fällt der Länge nach in die Pfütze. Mühsam erhebt er sich, von oben bis unten beschmutzt und nass und sehr geknickt. “So kann ich mich nicht auf dem Fest sehen lassen”, denkt er. Einige Gäste machen schon spöttische Bemerkungen. Ein Diener meldet den Vorfall dem Fürsten. Dieser eilt sofort hinaus und erreicht den Gast gerade noch, als er zurückfahren will. “Bleib doch, mir macht der Schmutz an deinen Kleidern nichts aus”, sagt der Fürst, doch der Gast hat Angst vor den Blicken und dem Getuschel der anderen Gäste. Da lässt sich der Fürst mit seinen kostbaren Kleidern in dieselbe Pfütze fallen, so dass auch er von oben bis unten voller Dreck ist. Er nimmt den Gast an die Hand, und beide gehen in den festlich geschmückten Saal.

Ralf Johnen